Einmal um die ganze Welt - Leugnung von Traumatisierung in der globalisierten Postmoderne oder der Wert der Andersartigkeit Der Zeitgeist der postmodernen Gesellschaft ist geprägt von der Vorstellung von Selbstbestimmung und Machbarkeit. Der Prozess der Globalisierung erfordert eine Veränderungsbereitschaft des Menschen, die in Wirtschaft und Gesellschaft aktuell mit positiven Elementen von Neuorientierung und Chancenentwicklung durch Mobilität und Flexibilität verknüpft werden. Die Fremde, die zur Entwurzelung, Machtlosigkeit, Konfusion, Überforderung und narzisstischer Brüchigkeit führt, wird dabei häufig ausgeblendet. Traumatisierungen durch Entwurzelung, Entheimatung und Fremdheit werden abgespalten und geleugnet. Vergangenes hat kaum Platz, der Wert des Erinnerns wird in Frage gestellt. Die psychoanalytische Arbeit scheint nicht recht zu den Vorstellungen der Postmoderne zu passen, in der das Individuum sich jederzeit neu zu erfinden scheint. Zunehmend beobachten wir in der Praxis eine transgenerationale Weitergabe abgebrochenener Biografien und Identitätsbrüche an die nächste Generation in Form eines kumulativen Traumas, nicht nur bei Flucht sondern auch bei scheinbar frei gewählter Mobilität. In Psychotherapien besteht die Gefahr, keinen Umgang mit diesen Phänomenen zu finden und damit in der psychotherapeutischen Arbeit der allgemeinen gesellschaftlichen Leugnung und Abspaltung des Vergangenen und des Fremden zu folgen. Anhand der Kasuistik einer deutschchinesischen Patientin soll diskutiert werden, wie die unzeitgemäße psychoanalytische Vorgehensweise Chancen bietet, der postmodernen Haltung etwas entgegen zu setzen. Arbeitsgruppe anlässlich der Jahrestagung der DGPT "unZEITGEMÄSSES" vom 27. - 29. September 2013 in Berlin, ca. 69 Min. als Sofortdownload (74 MB audio, 356 MB video) >> Hier auch als CD oder DVD in unserer Auditorium-Edition erhältlich