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Individuum-Beziehung-Kontext in ihren Wechselwirkungen und den sich daraus ergebenden dynamischen Prozessen faszinieren Wissenschaft und Praxis in den Feldern von Beratung und Therapie mehr denn je. Bei der Erfassung der Spannungsverhältnisse zwischen Autonomie und sozialen Austauschbeziehungen wächst die Frage nach der Bedeutung der einzelnen Person in ihrem sozialen, organisationalen und kulturellen System. Fragen nach Entwicklung, Wachstum und Sinnhaftigkeit benötigen Antworten aus neuen Dimensionen. Während Bateson (1977) bei der Betrachtung des Selbst-Konzeptes noch von einem „epistemologischen Ungeheuer“ sprach, und damit auf die Schwierigkeit der Erfassung des "Phämomens Selbst" verwies, hat die Auseinandersetzung mit diesem Konzept die Therapie- und Beratungsforschung von Beginn an fasziniert. Die unterschiedlichen konzeptionellen Betrachtungen zur Entwicklung des Selbst und die Einflüsse durch die Prozesse der Selbstorganisation auf der einen und die Möglichkeiten der Selbststeuerung auf der anderen Seite bekommen im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung eine neue Bedeutung für den Einzelnen, seine Beziehungen mit anderen und der globalen Gesellschaft bzw. der Welt an sich als umfassendes soziales System. Die aktuellen Erfahrungen und Erkenntnisse stehen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Jahrestagung 2018.
20. - 22. September 2018, Oldenburg