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Fachtagung zur Fortbildung und Weiterbildung in Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik
1. Woche | 14. bis 19. April 2024
Bedrohung und Solidarität
Unsere Welt ist unsicher geworden. Pandemie, Krieg, Extremwettereignisse, Klimawandel, Erodierung demokratischer Selbstverständlichkeiten. Das Gefühl der Bedrohung ist allgegenwärtig: auf nichts scheint mehr Verlass. Wir scheinen uns in einem nicht enden wollenden Krisenmodus zu befinden. Und es ist keine wirkliche Entspannung in Sicht: Der Klimawandel hat bereits begonnen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu massiven Veränderungen auf diesem Planeten führen, nicht nur das Wetter betreffend. Der Kampf um die Ressourcen wird nicht friedlich bleiben. Die bisherigen politischen und gesellschaftlichen Ordnungen geraten ins Wanken.
Die erste Lindau-Woche 2024 versucht, diese Themen sowohl auf der gesellschaftlichen Ebene zu beleuchten, als auch auf die Psychotherapie zu beziehen. (...)
2. Woche | 21. bis 26. April 2024
Erschöpfung und Widerstandskraft
Erschöpfung ist nach unseren Erfahrungen mit der Corona-Pandemie noch allgegenwärtiger als zuvor. Nicht nur diejenigen, die an einer regelrechten Erschöpfungskrankheit nach Corona-Infektion leiden, sind hier gemeint, sondern, wenn auch in geringerem Maße, wir alle. Erschöpft nach all den pandemiebedingten Einschnitten, den Ängsten, wieder mit dem vollen Programm der To-Do’s in der mit Home Office und digitaler Entgrenzung veränderten Arbeitswelt, mit den kraftzehrenden Krisen der Welt noch hinzu.
Als Therapeutinnen und Therapeuten geht es uns in dieser Hinsicht oft nicht anders als unseren Patientinnen und Patienten - entsprechend sind wir gefragt, für sie und auch für uns selbst Wege zu finden, die die Erschöpfung begrenzen oder aus ihr heraushelfen.
Es gilt, Ressourcen zu identifizieren und Aktivierung zu fördern und auch, Widerstandskraft zu entwickeln, insbesondere gegenüber hohen Ansprüchen, die andere, aber auch wir selbst an uns richten. Wir wollen in der zweiten Lindau-Woche 2024 diesen Zusammenhängen in unseren Plenarreihen mit ausgewählten Referentinnen und Referenten und in der Diskussion mit Ihnen nachgehen.