Schmidt, Gunther & Gilligan, Stephen: Kreative Intimität, Resonanz und bezogene Individuation
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Creative Intimacy: The art of self-connection in personal and professional relationships
Gunther Schmidts Beitrag:
Individuation, die kontinuierliche (und bis zum Lebensende nie versiegende) Entwicklung der persönlichen Einzigartigkeit, findet immer in einem ökosystemischen Beziehungskontext statt. Ein Individuum kann sich nur im permanenten Austausch mit Anderen und der Umwelt allgemein entwickeln und ist deshalb auch letztlich nie ganz (statisch) stabil, sondern erlebt eine (relative) Stabilität mehr in einem dynamischen, fluktuierenden Prozess permanenter Begegnungen ("Das Ich entsteht in der Begegnung mit dem Du"-Martin Buber). Auch die Arbeiten von Helm Stierlin mit dem Begriff der "bezogenen Individuation" drücken dies adäquat aus.
Persönliches Glück und Erfüllung erfährt ein Mensch deshalb auch nie nur aus sich selbst heraus, sondern in einem Erleben von Transzendenz, d.h. auch, wenn er sein Tun und Erleben eingebettet erleben kann in einen größeren Sinn-Zusammenhang, der über ihn hinausgeht. In der präsenten Begegnung, im resonanten Schwingen mit Anderen entfalten sich erst wirksam viele Potenziale eines Menschen.
Damit dies aber möglich wird, setzt es eine gelingende Beziehungsdynamik nicht nur nach außen voraus, sondern vor allem eine optimale Beziehung nach innen, zu den verschiedenen eigenen inneren Strebungen, Haltungen, Sehnsüchten, Werten, Trieb-und sonstigen Impulsen, die ja häufig sehr widersprüchlich und auch (zunächst) gegeneinander kämpfend auftreten. Und je nachdem, welche "Angebote" man in Beziehungen zur Außenwelt erlebt, können bestimmte "Seiten" in eine Koalition mit diesen "Außen-Einladungen" gehen gegen eigene innere "Seiten", die aber auch wichtige Bedürfnisse vertreten. Eine entscheidende Aufgabe (und Herausforderung) wird dann, eine innere optimale Ko-Existenz und Kooperation der diversen Teil-Bereiche aufzubauen und zu steuern und mit diesem inneren Reichtum zieldienlich und Kontext-angemessen nach außen zu agieren und zu reagieren (optimale Innen-Außen-Balance). So können dann auch Beziehungen mit einer Intimität entstehen, die eine wunderbare wechselseitige Kreativität ermöglichen.
Einige (auch ganz praktische) Strategien, die im Seminar mit den Teilnehmern zusammen und in Live-Demos entwickelt werden, sind z.B.:
- Aufbau von wirksamen Steuer-Positionen (nach innen und außen) mit schützenden Grenzen, die Kontakt und flexible Handlungsmöglichkeiten gleichzeitig ermöglichen.
- Optimaler Kontakt zu somatischen Markern und intuitiven Feedback-Kompetenzen.
- Utilisation von Symptomen, Problemen usw. als wertvolle "Botschafter von Bedürfnissen" und Helfer für die Gestaltung stimmiger Begegnungen.
- Wirksame "Reisen in die Lösungszeiten der Vergangenheit und Zukunft" für kraftvolle Kompetenzgestaltung in der Gegenwart.
- Bei Interesse: Imaginative Zugangshilfen für spirituelle Erfahrungen und für erfüllendes Sinn-Erleben.
- Gestaltung hilfreicher Balance-Erfahrungen ("Meta-Balance" mit "Meta-Zufriedenheit") und erfüllendem, friedvollem Erleben der eigenen Endlichkeit.
- Imaginative Erfahrungen von gemeinsamem Aufbau von Größerem als man selbst (das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile ).
- Erschließen des "Möglichkeitsraums von kompetenten Begegnungspartnern" usw
Stephen Gilligans Beitrag:
Generative presence: Coaching personal connection In self and others
Um ein (selbst)gestaltendes und erfüllendes Leben führen zu können, braucht es die Kompetenz, präsent und in Kontakt mit sich und anderen zu sein. Diese Fähigkeit ist zentral für das Gelingen von nahen Beziehungen, von Familienleben, wie auch von professioneller Kommunikation, Geschäftsbeziehungen und anderen Aspekten des sozialen Lebens.
Während die Form der persönlichen Präsenz je nach Kontexten stark variiert, bleibt die grundlegende Herausforderung immer die gleiche: wie die tiefsten Teile unseres Wesens aktivieren und sicher einbeziehen als Basis für erfolgreiche Beziehungsgestaltung.
Eine Grundprämisse ist, dass das Misslingen dessen unser Leben sabotiert und ihm schadet, während das erfolgreiche Umsetzen sowohl in persönlichen als auch professionellen Bereichen zu besseren Resultaten führt. Dieser Workshop vermittelt verschiedene Arten und Weisen, wie dies gekonnt gelingen kann.
Die von Stephen Gilligan über die letzten 40 Jahre entwickelte Generative Change Arbeit hat als Grundidee, dass Kreativität ein Dialog zwischen verschiedenen Intelligenzen ist - bspw. verbal und nonverbal, ebenso wie gegengesetzte Wahrheiten. Diese unterschiedlichen Teile zu integrieren, ist das Kennzeichen der sozialen und emotionalen Intelligenz, die für erfolgreiches Gestalten notwendig ist. Dieser Workshop wird beides abdecken, das Anwenden von Generativer Intimität im persönlichen wie auch im professionellen Alltag; daher, sollten Sie teilnehmen, stellen Sie sich darauf ein zu lernen, wie beiden, Ihnen und anderen, geholfen werden kann, sich mit ethischen, integrierten und Kontext angemessenen Fähigkeiten der generativen Präsenz zu entfalten und erfolgreich zu sein.
Einige Stichpunkte, was einfließen wird:
- Ein Modell Generativer Präsenz: was es darstellt, die damit einhergehenden Herausforderungen und wie darin erfolgreich werden;
- Wie generative Grenzen setzen, die eine schützende "zweite Haut" bilden und gleichzeitig gestalterisch Verbindung erlauben;
- Wie die emotionale Geschichte (positiv und negativ) sicher und gewandt für das Gestalten von Beziehungen genutzt werden kann, persönlich wie beruflich
- Wie somatische Intelligenz in die Gegenwart integrieren, so dass Intuition, Charisma und Glücklich Sein verstärkt werden.
- Strukturierte Kommunikationsmethoden für das Navigieren durch emotionale "Krisenherde"; und
- Wie generative Trance und generatives Coaching dabei helfen kann, eine gestalterische Präsenz in sich selbst und anderen aufzubauen.
Das ist ein völlig neuer Bereich von Dr. Gilligans Arbeit, der vielversprechend dazu beitragen kann, dass Sie sich in den unterschiedlichsten Bereichen Ihres Lebens als gestaltend/schöpferisch/kreativ wiederfinden.
Seminar vom 28. April bis 01. Mai 2017 am Milton-Erickson-Institut Heidelberg, ca. 19 Stunden auf mehreren DVDs oder 3 MP3-CDs oder als USB-Stick (video).
Dr. Gilligans Beitrag ist konsekutiv ins Deutsche übersetzt.
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Artikel-Nr.: 3511USBV
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