Warum das Leib-Seele-Problem noch längst nicht gelöst ist Neben quantenmechanischen und relativistischen Effekten ist auch die Beziehung zwischen Materie und Bewusstsein ein Problemfeld, auf dessen Klärung niemals ein Selektionsdruck lastete, sodass sich für seine Behandlung keine anschaulich plausiblen Denkkategorien ausgebildet haben. Im Unterschied zur Physik, die aus dieser Mangelsituation die theoretischen Konsequenzen gezogen hat, beharren Hirnforscher bisher darauf, das Leib-Seele-Problem in der naiv-evidenten Kategoriensprache der klassischen Physik zu diskutieren. Auf diesem argumentativen Niveau können essentielle Fragen aber noch nicht einmal gestellt, geschweige denn beantwortet werden. Der Vortrag umreißt einige dieser Problemfelder und wirft insbesondere die Frage auf, ob eine Psychophysik, die das Bewusstsein als Epiphänomen neuronaler Prozesse beschreibt, eine unzulässige Gleichsetzung physikalischer und phänomenaler Zeit zu vermeiden vermag. Prof. Dr. Dr. h. c. Norbert Bischof forschte und lehrte als Psychologe und Ethologe am California Institute of Technology und an der Universität Zürich. Seit seiner Emeritierung 1997 ist er Honorarprofessor an der Universität München. Aktuelle Buchpublikationen: "Moral - ihre Natur, ihre Dynamik und ihr Schatten" (Böhlau, 2012); "Struktur und Bedeutung - Eine Einführung in die Systemtheorie" (Huber, 3. Auflage in Vorbereitung). Vortrag beim Symposium turmdersinne "Bewusstsein - Selbst - Ich: Die Hirnforschung und das Subjektive" vom 04. - 06. Oktober 2013 in Fürth, ca. 50 Min. als Sofortdownload (71 MB audio, 92 MB video) >> Hier auch als CD oder DVD in unserer Auditorium-Edition erhältlich